Partnerporträt
Marleen Wippert Visagistin
Performerin bei „Ein Traum von Klimt“
Marleen, du bist Teil des Projekts „Ein Traum von Klimt“ – was war dein erster Gedanke, als du davon erfahren hast?
„Was für ein spannendes und außergewöhnliches Projekt“. Eine ganz neue und andere Erfahrung für mich als ich sonst machen durfte.
Was fasziniert dich an der Arbeit mit Gesichtern und Körpern?
Ein Gesicht bzw. ein Körper ist für mich, wie für einen Künstler, eine leere Leinwand. Man kann es in etwas verwandeln, etwas kreieren und der Kreativität freien Lauf lassen.
Du bist noch am Anfang deiner Karriere – wie fühlt es sich an, bei so einem ungewöhnlichen Projekt mitzumachen?
Es ist für mich eine große Ehre und freue mich diese Erfahrung zu erleben. Ich nehme alles mit, dem ich begegne und werde es intensiv wahrnehmen.
Du gestaltest einen „hybriden Menschen“ – wie gehst du an so eine Figur heran, die irgendwo zwischen Mensch, Kunstfigur und digitaler Idee liegt?
Eigentlich recht simpel. Der Mensch ist mir ja quasi schon vorgegeben. Den Rest erschaffe ich aus Anweisungen und eigen Kreation. Wie der Name „Kunstfigur“ schon vorgibt, der Kunst sind keine Grenzen gesetzt. Was versteht man genau unter einem Hybridmenschen? Jeder bildet sich seine eigene Interpretation dazu. Genauso ich.
Die Performance dauert bis zu 8 Stunden – wie verändert das deine Arbeit als Visagistin?
Bei meinen vorherigen Erfahrungen bin ich es gewohnt immer „on point“ zu sein. Es gilt bei diesem Job mit höchster Konzentration und einer gewissen Genauigkeit und Schnelligkeit zu arbeiten. Auch wenn es ein langer Tag werden kann. Danach fühlt man sich schon ein bisschen erleichtert aber auch stolz was man über den Tag geleistet hat.
Gibt es einen bestimmten Moment, auf den du dich besonders freust? Oder eine Herausforderung, die du spannend findest?
Etwas bestimmtes nicht, nein. Eher ist die ganze Performance eine gewisse Herausforderung für mich, da es für mich eine komplett neue Erfahrung sein wird, aber definitiv im positiven Sinne. Auch wenn mir der Ablauf bereits mitgeteilt worden ist, bin ich dennoch gespannt wie das dann tatsächlich ablaufen wird.
Inwiefern spielt das Thema „Künstliche Intelligenz“ auch in deiner gestalterischen Arbeit eine Rolle?
Als Inspirationshilfe kann es wirklich mal ein Retter sein, wenn die eigenen Gedanken gerade leer sind. Natürlich ist es praktisch einzelne Stichwörter einzugeben und ein fertiges Ergebnis zu bekommen, was das Denkvermögen ein bisschen ankurbelt.
Was bedeutet für dich „Natürlichkeit“ in einer Welt, die sich immer stärker digitalisiert?
Der Mensch. Ganz einfach. Roboter können zwar vieles erleichtern oder auch ersetzen aber unsere Emotionen, Gefühle oder auch gewisse Handlungen, Entscheidungen, das bedeutet für mich Natürlichkeit. Fehler zu machen, daraus zu lernen und somit das Leben prägen, das kann weder ein Roboter noch eine KI.
Siehst du Maskenbild als Kunst, als Handwerk – oder beides?
Definitiv beides! Ganz klar. Das Erstellen von Masken oder nur das Arbeiten an Gesicht/Körper mit Farbe ist Kunst und Handwerk zugleich.
Was hast du bisher aus dem Projekt mitgenommen – für dich persönlich oder deinen weiteren Weg?
Offener für solch „außergewöhnliche“ Projekte zu sein. Ich habe gelernt auch ohne eine Menge an Angaben eine eigene Kreation in meinem Kopf zu schaffen und meine Kreativität mehr frei sein zu lassen.
Hast du ein kreatives Vorbild?
Nein. Ein direktes nicht. Ich sauge die Kreativität aus ganz verschieden Sachen auf. Sei es Musik, ein Gemälde oder doch nur ein Spaziergang, bei dem ich viel beobachte.
Wenn du in einem Satz sagen müsstest, was deine Arbeit ausmacht – was würdest du sagen?
Die Freude mit und an Menschen zu arbeiten, die Gespräche und Geschichten die nach einer kurzen Kennenlernzeit ausgetauscht werden und Erfahrungen jeglicher Art, die fixer Bestandteil meiner Arbeit sind, das macht meine Arbeit aus und so wird es nie langweilig.

„Der Einsatz von generativer KI wird prägend in der
Kulturszene sein“